Die Indiana-Zeltversammlung 1900 – Meilenstein der Adventgeschichte

Anmerkung: Alle Hervorhebungen in Zitaten wurden von der Autorin vorgenommen.

 

Abriss:

Die „Erweckungsversammlung“ in Muncie, Indiana (USA) im Jahr 1900 ging in die Adventgeschichte ein. Die dortigen falschen Lehren und Anbetungspraktiken wurden von der Leitung der Gemeinde entschieden abgelehnt. Interessanterweise wurde der Musikstil der Heilsarmee kopiert, der bekannt dafür war, populäre Musik mit christlichen Texten zu versehen. Ellen White warnte, dass diese Ereignisse sich kurz vor der Wiederkunft Christi wiederholen würden. Daher dient uns jenes Campmeeting als Mahnung. Wir leben bereits in einer Zeit, in der sich die Geschichte zu wiederholen beginnt.

Einleitung

Die Zeltversammlung in Muncie, Indiana, im Jahre 1900 ging in die Adventgeschichte ein. Grund waren besondere Vorkommnisse, die Ellen White und leitende Brüder aufhorchen ließen und die nicht nur mit Schrecken und großer Sorge zur Kenntnis genommen, sondern auch öffentlich als eine Strategie Satans bezeichnet bzw. entlarvt wurden.

Was geschah 1900 in Muncie (und bei anderen Versammlungen: Sullivan Camp Meeting im Juli, La Fayette Camp Meeting im August)? Zunächst war eine neue, unbiblische Lehre aufgekommen, die von einigen Predigern verbreitet wurde. Sie war Teil der sogenannten „Erweckungsbewegung“. Um die emotionale Wirkung der Aufrufe am Ende der Predigten zu verstärken, setzte man verschiedene Musikinstrumente ein. Man könnte auch von einer „Band“ sprechen. Unter dem Einfluss von Musik bzw. der Art und Weise, wie sie gespielt wurde, geriet die Zeltversammlung außer Kontrolle. Was wir heute als „charismatische Phänomene“ bezeichnen würden: Zittern, Schreien, Tanzen und andere Reaktionen, die an Massenhysterie erinnern, waren das alarmierende Ergebnis einer gefährlichen Mischung von einschleichender Irrlehre und ausschweifender Musik.

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Foto: John Wollwerth / dreamstime

Musik durchflutet die Halle. Einige der Anwesenden – besonders die kirchlichen Helfer – stellen sich gegenüber in zwei Reihen auf. Sie fassen sich bei den erhobenen Händen und bilden so einen „Feuertunnel“. Als die Konferenzteilnehmer den „Tunnel“ nacheinander passieren, legen ihnen jene, die den „Tunnel“ bilden, die Hände auf, um ihnen „den Geist“ zu übertragen. Am Ende des „Tunnels“ fallen viele von ihnen in einem ekstatischen Rausch zu Boden oder irren benommen umher. In einigen Fällen zittern und zucken sie dabei heftig und unkontrolliert. Ich bewege mich mehrmals durch den Feuertunnel. Doch merkwürdigerweise legt niemand mir die Hand auf. Wahrscheinlich ist das der Grund dafür, dass ich anschließend – im Vergleich zu den Anderen – verhältnismäßig nüchtern bin. Dennoch fühle ich mich eigenartig und ein wenig benebelt.

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